Als Frau im heiratswilligen Alter bekommt man ja öfter mal Hochzeitsratschläge von Freunden & Kollegen. Da mir schon auch vor Jahren schon längst klar war, wen ich mal heirate, habe ich diese Tipps natürlich auch gerne angenommen ;-) Einer war z.B. der Tipp, über das Thema „Ringe selber schmieden“ nachzudenken (Danke, liebe Johanna!). Hätte ich ihren Ring nicht so schön gefunden, wäre mir der Tipp vielleicht nicht in Erinnerung geblieben. Aber da der Ring wirklich schön war, habe ich diesen Ratschlag gerne im Kopf behalten.
Nach dem Antrag war mir natürlich längst klar, dass wir unsere Ringe bei der Goldschmiede Arthur Müller selber schmieden. Ich musste jedoch meinen Mann erstmal davon überzeugen, überhaupt darüber nachzudenken. „Das wird doch nicht gut aussehen„, „Wie soll denn das gehen“ und „Ach das wird zu teuer“ waren nur drei seiner Argumente. Zum Glück konnte ich ihn aber davon überzeugen, einfach mal bei der Goldschmiede vorbeizuschauen, und sich alles erklären zu lassen. Ich kannte nämlich den Junior-Chef Steffen Thon inzwischen selber schon, und wusste, dass uns das Ringe schmieden einfach super gefallen wird. Dass sich der Herr Verlobte überhaupt zweimal drum bitten lies, tse. Ich weiß doch ziemlich genau, was gut für uns ist :-D
Steffen Thon konnte meinen Verlobten damals zum Glück alle Zweifel nehmen. Bei der Goldschmiede Arthur Müller gibt es nämlich keine „Workshops“, bei denen man mit anderen Paaren schmiedet, und es im Zweifel dann doch nicht so wie gewünscht aussieht. Stattdessen schmiedet man alleine mit dem Goldschmied, führt einige Schritte unter Anleitung selber durch, und überlässt dann dem Goldschmied den präzisen Teil. Die Ringe werden also auf jeden Fall so wie gewünscht aussehen, und man hat selber seinen Teil dazu beigetragen. Hört sich klasse an, oder? Jep, das war es auch ;-)
Dabei war mein Mann dann am Schmiedetag fast mehr Feuer und Flamme als ich! Als Maschinenbau-Techniker fing er mit dem Team direkt das Fachsimpeln über Legierungen an…
Der erste Schritt ist das Abwiegen. Allein das ist schon spannend. Wie aus so einem scheinbar kleinem Haufen Gold dann zwei Ringe entstehen können, Wahnsinn! Dabei wurden die Berechnungen für das Abwiegen aus einem ewig alten Buch abgelesen. Und das Einschmelzen wurde auch so wie vor hundert Jahren gemacht – jahrhunderte altes Handwerk, und wir beide mittendrin. Direkt nach dem Abwiegen geht es an das Einschmelzen. Dabei entsteht ein kleiner Goldbarren, aus dem dann unsere beiden Ringe entspringen. Eine tolle Symbolik!
Nach einigem Hämmer und Walzen entstand so unser Rohling, aus dem dann unser Goldschmied unsere Eheringe zu Ende fertigte. So sieht man dann den fertigen Ringen auch nicht an, dass ich den Ringrohling von meinem Mann in Form hämmerte. Aber ich weiß es, wenn ich den Ring anschaue. Und werde immer gerne an den tollen Nachmittag in der Goldschmiede zurückdenken. Wir haben eine super schöne Erinnerung an unsere Ringe, und auch eine besondere Beziehung zu ihnen!
Das Ringe schmieden wurde von unserem Hochzeitsfotografen Björn Schönfeld fotografisch begleitet. So haben wir neben dem besten Erinnerungsstück – den Ringen – auch noch wunderschöne Fotos von unserem entspannten Nachmittag in der Goldschmiede Arthur Müller.
Und da ich überhaupt erst über eine Empfehlung auf die Idee des Ringe Schmiedens gekommen bin, möchte ich euch das auch gerne empfehlen. Es kommen übrigens nicht nur Verlobte zum Schmieden vorbei – sondern zum Beispiel auch Paare, die sich zu einem Hochzeitsjubiläum neue Ringe gönnen. Oder – und die Idee finde ich besonders interessant – Männer schmieden den Verlobungsring selber. Super Idee, oder?
Alles Liebe
Katharina"